Donnerstag, 1. Mai 2014

Von Port Macquarie nach Cairns...fahren, fahren, fahren...


Nach 4200 km und 25 Tagen im Camper haben wir Cairns erreicht. Vor allem in der letzten Woche haben wir die Grösse und Vielfältigkeit Australiens zu spüren bekommen. Wir mussten einige tolle Orte auslassen oder nur kurz anschauen, um rechtzeitig für die Camperabgabe in Cairns anzukommen. Zum Teil haben wir bis zu 600 km pro Tag zurückgelegen, was auf Australischen Strassen viel Zeit in Anspruch nehmen kann unter anderem wegen der Geschwindigkeitsgrenze von "nur" 100 km/h auf den Highways.

Über Ostern waren die Campingplätze überteuert und ausgebucht, so wurden wir fast gezwungen wieder "wild zu campen" :-) . Wir haben dafür eine gute Lösung gefunden und zwar auf Autobahnraststätten. Nachtessen gleich um die Ecke (McDonalds), Toiletten 24h verfügbar, sowie heissen Kaffee am Morgen. Am Ostersonntag übernachteten wir in Noosa auf dem Parkplatzareal am Hafen. Von dort aus startete am nächsten Morgen unsere Fraser Island Tour. Um 6.00 Uhr morgens erhielten wir Besuch vom Ranger mit einer höflichen Verwarnung (bei Wiederholung 550 Dollar Busse). Das kam uns sehr ungelegen, da wir nach der Tour eine weitere "wilde" Nacht in Noosa verbringen wollten. Wir hatten aber Glück im Unglück und lernten auf der Tour ein nettes italienisches Paar kennen, die uns ein Bett in ihrem Ferienapartment anboten. Wir nahmen dankend an und verbrachten mit Ihnen einen angenehmen Abend in Noosaville. (Grazie Matteo e Emanuela , buona fortuna a Brisbane).

Auf dem Weg machten wir unter anderem Halt am Byron Bay und an der Goldcoast (Surfers Paradise). Diese zwei Ortschaften zählen zu den Surferhochburgen an der Ostküste und sind dementsprechend sehr touristisch. Beide werden von vielen jungen Leuten besucht und bieten ein umfangreiches Nachtleben. Was uns besonders an der Goldcoast gefiel, war der Ausblick auf die Hochhäuser direkt am Strand.


Byron Bay
Gold Coast
Josephine Falls in der Nähe von Cairns

Natural Bridge, Springbrook Nationalpark

Etwas ausserhalb der Stadt Brisbane befindet sich der Lone Pine Koala-Zoo. In diesem Zoo leben sämtliche typische Vertreter der australischen Tierwelt. Der Park war richtig toll, wir konnten Emus, Kängurus und Wallabies füttern, einen Koala halten und zuschauen wir ein Schaf geschoren wird.




Danach ging es im Eiltempo weiter nach Noosa, wo wir die erwähnte Fraser Island Tour gebucht hatten. Fraser Island ist mit einer Fläche von 1840 km2, die grösste Sandinsel der Welt. Auf der Insel befinden sich ca. 200 Süsswasserseen. Beim grössten See, dem Lake McKenzie, gab es einen BBQ und wir konnten bei wunderschönem Wetter im hellblauen Wasser baden. Etwas ganz Neues war für uns auch, einfach mit dem Auto auf dem Sand am Meeresufer entlang zu fahren.

Autobahn Fraser Island; 80 km/h erlaubt
Lake Mc Kenzie
Schon ca. drei Wochen im Voraus hatten wir eine dreitägige Segeltour durch die Whitsunday Islands gebucht. Diese Tour hatten wir schon seit Reisebeginn fest eingeplant, weil wir unbedingt die weissen Strände und natürlich den weltberühmten White Haven Beach sehen wollten. Wir wollten nicht einfach einen Tagesausflug mit 200 anderen Passagieren machen, sondern etwas persönlicheres. Die "Ise Pearl" ist das zu Hause von Captain Sparrow und seiner Lebensgefährtin Matschi. Der Australier und die Japanerin leben das ganze Jahr auf dem Boot und verdienen ihr Geld damit, dass sie jede Woche von Mittwoch bis Freitag mit acht Passagieren zu den Inseln segeln. Wir waren uns durchaus bewusst, dass diese Tour stark Wetterabhängig ist, gingen das Risiko aber ein. Leider, leider, leider hatten wir dann tatsächlich Pech mit dem Wetter und zwar Riesenpech. Ab gewissen Wetterbedingungen kann die Tour aus Sicherheitsgründen garn nicht durchgeführt werden, unsere fand gerade noch so statt. Kaum waren wir am Mittwochmorgen an Bord begann es auch schon zu regnen und zwar bis am Abend. Schon nach drei Stunden wurde uns mitgeteilt, dass es zu gefährlich ist, den White Haven Beach anzusteuern. Claudio war zu diesem Zeitpunkt schon bleich wie ein Schweizer Käse :-). Captain Sparrow steuerte also eine ruhige Bucht an, wo wir den restlichen Tag verbrachten. Er und Matschi haben aber ihr Bestes gegeben, uns trotzdem so gut wie möglich zu unterhalten. Währen den drei Tagen konnten wir jeden Tag einmal schnorcheln (aber nicht ohne den obligatorischen 
"Stinger Suit", der gegen die hochgiftigen Quallen schützt, die nicht selten anzutreffen sind), zwei Inseln besichtigen, durch den Regenwald laufen, gut essen und ganz viel relaxen. Trotz schlechtem Wetter und grosser Enttäuschung hatten wir untereinander viel Spass und genossen das ruhige und bescheidene Leben auf dem Boot. Geschlafen haben wir alle zusammen in einem winzigen Raum auf noch kleineren Schiffskojen. Die einzige Toilette war am hinteren Ende des Zimmers, eine Dusche gab es nicht. Am Freitag auf der Rückfahrt kam dann doch noch die Sonne zum Vorschein, die sofort den Anblick des Wassers und der schönen Landschaft veränderte. Alles in Allem, eine weitere neue Erfahrung auf unserer Reise, mit spannendem Einblick in das Leben auf dem Meer. 


Ise Pearl








"Ganzkörper-Kondom" :-)
Unsere Reisegruppe: 6 Deutsche, 2 Schweizer

Schönwettertag
Schlafzimmer
"Badezimmer"
Drei Tage später erreichten wir Cairns und übergaben dort unseren Camper. Wir hatten viel Fun mit dem Jucy Van, waren gegen Schluss aber ziemlich erschöpft, von der langen Strecke und den eher unbequemen Nächten. In Cairns erholten wir uns vier Tage in einem Hotel. Wir genossen das grosse weiche Bett und das eigene Badezimmer. Da man in Cairns im Meer nicht baden kann (Krokodile, Quallen...), hat es eine grosse Salzwasserlagune direkt am Meer als guter Badeersatz. 
 
??? ;-)
Lagune bei der Esplanade in Cairns

Dort verbrachten wir unsere Nachmittage. An einem Abend gingen wir in einem australischen Restaurant essen. Claudio versuchte sich an einer Probierplatte mit Krokodilfleisch im Teig, Lachs, Emu-Carpaccio und Känguruterrine. Brigitta traute sich nur an die vegetarische Variante. An einem weiteren Abend trafen wir uns mit Luana, eine Bekannte von Claudio und verbrachten mit ihr ein paar lustigen Stunden.

Einen Ausflug zum Great Barrier Reef durfte natürlich nicht fehlen. Dieser Riff zählt zum grössten Korallenriff der Welt und gehört zu den sieben Weltwunder der Natur. Wir konnten an zwei wunderschönen Riffen schnorcheln und dabei verschiedenste bunte Fische beobachten. Das eindrücklichste waren die Riffhaie, Schildkröten und eine Muräne. 

Muräne
Clown-Fisch :-)



Morgen fliegen wir nach Auckland und haben dort für 2.5 Wochen wieder einen Camper gemietet, diesmal aber ein grösseres Modell :-). Wir melden uns vor Ort mit den ersten Eindrücken von Neuseeland.

Hier noch eine kleine Übersicht über unsere 50-tägige Reise durch Australien.

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