Kaum
öffneten wir die Autotüren stieg uns der Geruch von Schwefel in die
Nase. Dieser Geruch begleitete uns für die nächsten zwei Tage in
Rotorua. Rotorua ist bekannt für seine Geysire, heissen Quellen und
blubbernden Schlammlöcher. Als erstes beschäftigten wir uns mit dem
grossen Angebot an Pärken,
wo man diese Phänomene anschauen kann. Die Wahl fiel auf Waiotaupu.
Auch
Organisatorisches war dringend nötig, denn die Weiterreise nach Fiji
rückt immer näher. In unserem Stammreisebüro (Peterpan's)
verbrachten wir fast den ganzen Morgen, um unsere Woche in der Südsee
optimal zu planen. Claudio wollte unbedingt in Neuseeland Skydiven.
Für den nächsten Tag war super Wetter angesagt und danach ein paar
Regentage. Darum wurde auch das noch spontan gebucht. Und schon
geriet unsere Tagesplanung wieder durcheinander. Im Eiltempo ging es
zum Waiotapu Thermalwonderland, was eigentlich am nächsten Tag auf
dem Programm stand. In einem 75-minütigen Rundgang sahen wir uns das
farbige Naturschauspiel an: brodelnder Boden, dampfende Quellen und
gelbe Schwefelseen.
Beide
Nächte in Rotorua übernachteten wir auf zwei schönen
Campingplätzen direkt am See. In der ersten Nacht war es winterlich
kalt (ca. 3° C) und es war ausgerechnet die Nacht ohne
Stromanschluss....brrrrrr.
Am nächsten Morgen war jemand von uns ziemlich schnell hell wach (Nervosität oder Vorfreude???). Brigitta war an diesem Morgen sehr froh, sich nach längerem Überlegen gegen den Sprung entschieden zu haben. Am Flughafen in Taupo war es dann soweit. Kaum hatten wir uns angemeldet ging alles sehr schnell. Ein paar kurze Sicherheitshinweise, Erklärungen und Unterschriften später, sass Claudio in voller Montur, begleitet von seinem Sprungpartener, in dem kleinen Flugzeug. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Es ging hoch auf 15'000 feet (4572 m). Im Flieger war es eng und die Luft dünn. Ab 12'000 feet muss man eine Sauerstoffmaske tragen. Dann ging die Türe auf, eisige Kälte kam entgegen...3, 2, 1...und ab nach unten: 60 Sekunden Freifall und ein Adrenalinkick wie noch nie. Als der Schirm aufging war alles still und Claudio konnte das herrliche 360 Grad Panorama über den Lake Taupo (grösster See Neuseelands) geniessen. In ein paar wenigen Minuten gleitete das Duo nach auf den festen Boden zurück.
An unserem zweiten Tag in Taupo geriet unsere Planung erneut durcheinander und zwar gleich zweimal. Als erstes am Morgen auf dem Campingplatz. Der klassische "Camper-
anfängerfehler": Wir fuhren
los ohne das Stromkabel auszustecken :-) Peinlich berührt machten
wir uns auf die Suche nach einem Elektrogeschäft. Das reparierte
Kabel hatten wir schneller als gedacht und auch die Kosten hielten
sich in Grenzen; umgerechnet 60 Franken. Danach fuhren wir ins
Infocenter des Tonagariro Nationalparks. Dort wollten wir am
darauffolgenden Tag die bekannte "Alpine Crossing" Wanderung
machen. Diese zählt als die schönste eintägige Wanderung in
Neuseeland und führt durch das vulkanische Gebiet des Tongariros
Nationalparks.
Im
Infocenter riet man uns aufgrund des erwarteten schlechten Wetters
sehr davon ab, den Berg zu besteigen. Was nun??? Früher als geplant
fuhren wir darum nach Wellington, die zweitgrösste Stadt auf der
Nordinsel. Der Wetterbericht hielt was er versprach, es regenete für
die nächsten Tage. Dementsprechend hatten wir nicht all zu viel
gemacht. Wir besuchten das Te Papa Nationalmuseum, buchten definitiv
unsere Fijireise, machten eine Fahrt durch den Wanganui Nationalpark
und gingen auf eine kleine Weintour in Martinborough. Dieser kleiner
Ort hat uns sehr gut gefallen. Hier haben sich kleine, meist im
Familienbesitz befindete Weingüter angesiedelt, die strikt auf
Qualität setzen anstatt in Massen zu produzieren. Wir machten eine
Degustation bei Schubert Weine (hätten auch gerne mehr gemacht, die
anderen waren wegen der Nebensaison geschlossen).
Das
Wetter wurde wieder besser als wir uns in der Nähe des 2581m hohen
Vulkans "Mount Taranaki" befanden. Auch im Mount Taranaki
Nationalpark befinden sich zahlreiche Wanderwege, also suchten wir
und hier für den nächsten Tag ein Route aus. Früh morgens machten
wir uns auf den Weg. Zuerst ging es 1.5 Stunden steil nach oben.
Schnell bekamen wir die doch schon winterlichen Temperaturen zu
spüren. Ein eisiger Wind erschwerte uns den Aufstieg. Kurz
überlegten wir uns umzukehren, bereuten es aber später nicht, auf
die Zähne gebissen zu haben. Der Blick auf den verschneiten Gipfel
und die Aussicht über die weiten Wälder bis zum Meer war
grossartig.
Langsam
führte der Weg wieder Richtung Auckland. Für die letzten paar Tage
im Camper hatten wir keine grossen Pläne mehr. Wir fuhren einfach
drauf los und hielten an, wo es uns garade gefiel.
Schwarzer Sandstrand mit Aussicht auf den Mount Taranaki |
DVD-Abend im Camper |
Einen echten Kiwi haben wir leider nicht gesehen |
Ausssicht vom Campingplatz |
Wanganui |
Nach der Camperübergabe hatten wir noch vier verbleibende Tage in Auckland. An einem sonnigen Tag machten wir den Coast to Coast Walk. Dieser startet am Hafen in der Innenstadt, führt durch mehrere Pärke, über den ruhenden Vulkan "Mount Eden", welcher auch der höchste Punkt der Stadt ist und endet an der Küste auf der anderen Seite der Stadt. Die Strecke ist 16 km lang und dauert vier Stunden. Beim schlendern durch die Innenstadt sahen wir verschiedene Konzertplakate. Eines stach Brigitta sofort ins Auge: Michael Bublé. Sein Konzert in der Schweiz fand im Januar statt, nur wenige Tage nach unserer Abreise. Der Zufall wollte es, das Michael Bublé genau einen Tag vor unserem Flug in Auckland auftrat. Wir mussten fast hingegen und es war toll!
Aussicht vom Mount Eden in Auckland |
Leider hat es nur noch für einen kurzen Blogeintrag gereicht. Man kann es fast nicht glauben aber wir hatten einfach nicht mehr genug Zeit :-). In 13 Stunden startet unser Flieger nach Fiji. Ob wir dort Internet haben werden, wissen wir im Moment noch nicht. Wir werden uns aber bald wieder melden. Wie immer zum Schluss noch eine Übersicht.