An einem Mittwochnachmittag kamen wir in
Alice Springs an. Unsere Tour startete am Donnerstag um 6:00 Uhr. Da
wir also nur einen kurzen Aufenthalt hatten, buchten wir zum ersten
Mal zwei Betten in einem 8-er Dorm. Eigentlich war es ein gemischtes
Zimmer, Brigitta war allerdings an diesem Tag die einzige Frau. Bei hoher
Männerquote erhöht sich auch das Risiko einen Schnarcher im Zimmer
zu haben. So war es dann auch und zwar so schlimm, dass in dem Zimmer
genau nur eine Person schlafen konnte. Alles half nichts, weder laut Husten noch in die Hände klatschen oder Fluchen. Der schnarchende
Chinese hatte einen sehr tiefen Schlaf. Unser Schlaf begrenzte sich
in dieser Nacht auf ca. 3 Stunden.
Früh am Morgen ging es dann los. Unser
Reiseführer (Shelton) holte uns mit dem Tourbus ab, mit welchem wir
für die nächsten drei Tage unterwegs waren und weite Strecken
zurück legten. Das erste Ziel war der Ayers Rock (Uluru). Der Guide
meinte, zum Ayers Rock geht es einfach die Strasse runter und dann rechts. So war es auch, jedoch waren es 460 km. Auf der - für die
Verhältnisse im Outback - kurzen Fahrt, machten wir einen Halt auf
einer Kamelfarm. Auf der Farm befanden sich typische Outback-Tiere,
wie Emus, Kängurus und eben Kamele.
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Tankstelle im Outback |
Einen weiteren Halt machen wir
bei einem Shop, wo uns empfohlen wurde ein Fliegennetz zu
kaufen (für über den Kopf). Wir überlegten hin und her, ob es
wirklich nötig ist, weitere 20 Dollar dafür auszugeben (zusätzlich
zu der sehr teuren Tour mussten wir uns am Morgen schon Schlafsäcke
für weitere 60 Dollar kaufen). Wir entschieden uns dann aber für
die Netze und die 20 Dollar waren darin sehr gut investiert. Im
Outback wird man regelrecht von Fliegen angefallen und es vergeht
keine Sekunde, ohne dass eine Fliege auf dem Ohr, den Augen oder den
Lippen sitzt.
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Super Investition :-) |
Um die Mittagszeit kamen wir in unserem Camp an,
welches sich in der Nähe des Ayers Rock befand. Zusammen mit der Reisegruppe warteten wir gespannt, was es wohl zum Mittagessen gibt.
"Heute gibt es Kamelburger". Alle lachten, jedoch nur bis wir
merkten, dass es kein Witz war. Na dann, guten Appetit! Die Burger
waren sehr lecker.
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Campingplatz der ersten Nacht |
Am Nachmittag machten wir eine erste
Wanderung im Kata Tjuta Nationalpark. Die Kata Tjuta ist eine Gruppe von 36 Bergen im gleichen Nationalpark wie der Uluru. Sie besteht aber im Gegensatz zum Uluru aus mehreren Gesteinarten. Auf dem Weg zu den zwei Aussichtspunkten begegneten wir zum ersten Mal einem Känguru in der Wildnis.
Kurz vor Sonnenuntergang ging es zu
einem weiteren Aussichtspunkt mit direktem Blick auf den Ayers Rock. Bei
Sonnenuntergang verfärbt sich der Berg in verschiedenen Rottöne,
die sich ständig wechseln und immer kräftiger und strahlender
werden. Wir warteten also gespannt. Schon den ganzen Tag versprach
uns Shelton, dass er noch eine Überraschung für uns hat und er
enttäuschte uns nicht. Er hatte ein tolles Apérobuffet aufgebaut mit Käse, Aufschnitt, Chips usw.
Mit einem Glas Sekt in der Hand genossen wir also den wunderschönen
Sonnenuntergang. Ein unvergesslicher Augenblick.
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Prost! :-) |
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Uluru bei Sonnenuntergang |
Die erste Nacht verbrachten wir in
einer bescheidenen Hütte auf dem Campingplatz. Die Alternative zur
Hütte wäre ein sogenannter "Swag" gewesen. Ein Swag ist nicht
mehr als eine dünne aufrollbare Matte mit einer Hülle, wo der Schlafsack
reingesteckt wird. Platziert wird der Swag irgendwo im Freien, wo es
einem am besten gefällt. Claudio wollte gerne draussen schlafen, Brigitta
weigerte sich aber, da es im Outback viele Schlangen und angeblich tellergrosse Spinnen (Huntsman) gibt. Wir schliefen also in
einer der Hütten, wie die Meisten aus der Gruppe.
Am zweiten Tag standen wir vor
Sonnenaufgang vor dem Uluru. Aus der Ferne sieht der Uluru aus wie
ein ovaler Hügel mit glatter Oberfläche. Aus der Nähe betrachtet,
kann man aber sehr gut die poröse Struktur und die Einbuchtungen
erkennen. Für die Aborigines ist der Berg heilig. Sie bitten die
Touristen, den Berg nicht zu besteigen (es gilt als Respektlos, ist
aber nicht verboten). Er kann aber über einen Weg umrundet werden.
Diesen Weg schlugen wir also ein (2 Stunden) und waren erneut
fasziniert von seiner Schönheit.
Nach dem Mittagessen hatten wir wieder
ein paar Stunden im Bus vor uns. Diesmal machten wir unterwegs einen
Stopp auf einem Campingplatz. Dort kühlten wir uns zuerst im Pool ab
und anschliessend bei einem Bier. Gegen Abend erreichten wir das
zweite Nachtlager. Dieses war in einem Nationalpark und ausser uns
war weit und breit kein Mensch. Shelton meinte, dies sei die perfekte
Gelegenheit um draussen zu schlafen, da man den Sternenhimmel selten irgendwo so gut und schön sehen kann. Brigitta nahm also ihren ganzen Mut zusammen. Einerseits wollte sie Claudio den
Gefallen machen und andererseits wollte sie sich selber überwinden.
Zuerst verbrachten wir aber noch einen
gemütlichen Abend mit unserer Reisegruppe. Die Gruppe hatte sich
zwischenzeitlich in zwei kleine aufgeteilt. Schweizer (inkl. Claudio
:-)) und der ganze Rest. Insgesamt waren es acht Schweizer (zwei davon
übrigens aus Muttenz) und wir hatten viel Spass zusammen.
Langsam machten wir unsere Swags
bereit. Shelton erklärte noch ein wenig was am Himmel alles zu
sehen war (die Milchstrasse, verschiedene Sternbilder und zwei
Galaxien), dabei sahen wir auch mehrere Sternschnuppen. Gelohnt hatte es sich, obwohl die Nacht kurz und unbequem war.
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Swag oder Hütte? :-) |
Am letzten Tag hatten wir noch einmal
eine Wanderung vor uns, diesmal im Kings Canyon. Der Kings
Canyon ist Teil des Watarrka Nationalparks und ist ein Schutzgebiet. Viele der mehr als 600 einheimischen Tier- und Pflanzenarten sind sogar nur in dieser Gegend anzutreffen. Die Landschaft war so beeindruckend, dass wir ständig
stehen bleiben mussten, um Fotos zu machen. Es war fast wie auf einem
anderen Planet.
Auf dem Rückweg nach Alice Springs fuhren wir über
eine ungeteerte Outbackstrasse "Dirty Road". Diese
Strassen dürfen nur mit einem 4x4 Auto befahren werden. Während der
zwei Stunden auf dieser Strasse kam uns zweimal ein anderes Auto
entgegen.
Gleich wie bei der Ankunft
übernachteten wir nach der Tour noch einmal im 8er Dorm, wieder war Brigitta die
einzige Frau. In dieser Nacht schliefen wir tief und fest.
Schon vor Reisebeginn hatten wir immer
wieder überlegt, ob wir das rote Zentrum auslassen sollen, da es nicht in unsere Routenplanung passte. Als wir in Melbourne
waren, liessen wir uns aber trotzdem in einem Reisebüro beraten. Wir
dachten etwas Abwechslung kann nicht schaden, da wir auf der
bisherigen Reise schon so viele Tage am Meer verbracht hatten. Als
uns dann der Preis für die Tour und die Flüge mitgeteilt wurde,
kamen wir erneut ins Grübeln. Im Nachhinein können wir allerdings
sagen, dass es genau die richtige Entscheidung war und wir bereuen
keinen Rappen, den wir dafür ausgegeben haben.
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Shelton, unser Reiseführer |
Nächster Bericht von Sydney folgt...wird sind ein wenig in Verzug, da wir momentan mit dem Campervan unterwegs sind und nicht überall eine Internetverbindung haben.